Mittwoch, 27. Januar 2010

U Niveau - Deutschland, deine Assis!

Der Sozialtrottel Franz-Wilhelm Sauerbier kehrt wieder einmal an seinen Arbeitsplatz zurück. Seine Angst vor dem Erwachsenwerden und vor der Unabhängigkeit brachten ihn dazu, sein weiteres Leben in der Schule zu verbringen. Doch anstatt zu lernen, lehrte er die ersten Jahre Sozialpädagogik. Heute wurde er entlassen und kehrt das Laub zusammen. In den Sommermonaten mäht er den Rasen - in den Wintermonaten fährt er seine hitech Schneemaschine. Abgesehen von seiner hohen Beliebtheit bei den Schülern, hat Franz-Wilhelm viele positive Seiten. Eine davon ist nämlich allen Menschen zu helfen - gerade den nach seiner Meinung komisch aussehenden bzw. auftretenden Schülern. Aus seinen alten, englischen Lehrbüchern von 1869 entnimmt er die nötigen Informationen für den richtigen Umgang mit Kindern und Jugendlichen.

Interessant wird es, wenn Herr Sauerbier den Schulalltag der Schüler miterlebt. In dieser Folge begleitet er eine 8. Klasse einen ganzen Tag lang.
Dabei trifft er das Problemkind Jaqueline.
Jaqueline, 13, hat Probleme mit ihrem sozialen Umfeld. Ihre Eltern bestimmten die ganze Freizeit der 13-Jährigen. Vom Einprügeln der Hausaufgaben (im wahrsten Sinne des Wortes) bis hin zum Sandmännchen gucken. Es bleibe ihr nur noch wenig Zeit sich mit ihrem 8 Jahre älteren festen Freund zu treffen. Meistens müsse sie auch diesem gehorchen und machen, was er befehle.
Jaqueline droht daran zusammenzubrechen. Fluchtorte sind meistens das Mobben anderer Kinder, das Rauchen außerhalb des Schulgeländes und permanente SMS mit der nebensitzenden Freundin im Unterricht hin und her schicken.
Vorgekommen sind aber auch schon plötzliche Lern-Attacken. Unkontrolliert schlägt das Mädchen das Geschichtsbuch auf und lispelt, dass sie lernen müsse.
Die Lehrer klagten bereits über mangelnde Konzentration und Leistungsfähigkeit. Der Lehrer B. beschreibt das Mädchen als eine allgemeine Gefahr:
"Es lebt ein Monster in ihr. Etwas zwischen unübertrefflicher Streber und Chiquaaa-Pûs$yY."

Das ist das Stichwort für unseren begnadeten Schul- und Sozialtrottel Franz-Wilhelm Sauerbier!

Sein erstes Treffen mit Jaqueline verläuft nicht gerade unübertrefflich.
"Na, Jaqueline, ich finde du solltest mir vertrauen und mir deine Probleme erzählen. Ich weiß, dass du unterbelichtet bist. Und deine Eltern, ich finde sie sollten dich mit noch mehr Hausaufgaben ärgern. So dick wie du bist, könntest du auch mal ein wenig Sport vertragen. Willst du mit mir Eislaufen? Ich kenn da 'ne nette Ecke! Da gibt es über 100 Eissorten!"
"Eyyy - DIGGA! Chill maaa... Altaah, nur weil isch voll die Chiquaaa bin, brauschst du misch nischt gleisch anbeten. Isch finde du solltest erstmal rischtisch lernen deine Emotionen zu beherrschen. Isch mein isch hab auch Gefühle. Und wenn du jetzt nischt mal die Fresse hälst, Altaaah, dann kommt mein Schläger-Freund. Weil weischte? Isch bin voll die Schlägerbraut! Wenn du mia begegegeegeege.g....hnkocsdlv MUSS LERNEN MUSS LERNEN MUSS LERNEN MUSS LERNEN MUSS LERNEN MUSS LERNEN MUSS LERNEN!"
"Ohh, Schakuilinah! ää Jaqueline! Warte! Nicht lernen! Du must mir doch vertrauen. Warte - isch hab 'ne Idee! Willschte nischt mal rischtisch gaiiL abhängen mit miaaa? Du muscht ausch nischt lernschen."
" MUSS LERNEN! Außerdem sollten Sie sich ersteinmal einem Artikulationstraining unterziehen. Ihre Ausrucksweise bzw. Akzent geht mir wirklich permanent auf die Lehrbücher!"

Und das sehen sie nächste Woche:
"Altaah! MAAN! Fick disch doch! Eyy- Rudi! Komm her - der Digge da will mich zu einem Nicht-Lernen-Kursch unterziehen."
.. und dass gute Schüler mit einem Füllfederhalter schreiben.

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